Aktionstag des Landschaftsverbandes Rheinland in Merl

Streuobst und Eulen zogen Besucher an

20.09.2017 - 17:28

Meckenheim. . Zu einem Aktionstag unter dem Motto „Obstwiesen-Renaissance rund um die Ville“ hatte der Landschaftsverband Rheinland am vergangenen Samstag in die Biologische Station in Meckenheim-Merl eingeladen. Dort ist auf einer Ausgleichsfläche eine bunte Streuobstwiese entstanden, auf der mehr als 60 verschiedene Arten von Obstbäumen gedeihen. Äpfel, Birnen, Kirschen und Nüsse sind dort gepflanzt worden und vor allem viele alte Sorten. Wie das mit den Äpfeln von der Blüte bis zum Saft funktioniert, darüber konnten sich die Besucher ein eigenes Bild machen und auch mit anpacken.

Vor der Frucht steht die Bestäubung, und das machen die Bienen, denn ohne Bienen gibt es weder Äpfel noch Birnen. Und so hatte ein Imker seine Bienenvölker direkt auf das Gelände der Biologischen Station gebracht. Problem in diesem Jahr war allerdings, dass zur Bestäubung auch die Blüte gehört und dank des warmen Wetters im Februar blühten die Bäume, während die Bienen noch im Winter waren. Im März und April kam dann der Kälteeinbruch, und der hatte es dann in sich, teilweise erfroren mehr als 90 Prozent der Blüten, und damit haben auch die übrigen Meckenheimer Obstbauern in diesem Jahr zu kämpfen. Ganz verloren ist die Ernte aber doch nicht, und die dort hängenden Äpfel wurden geerntet, klein geschnitten, nochmals geschreddert und dann gepresst, ein ziemlich großer Aufwand, wenn man dies alles von Hand macht. In der Fabrik und mit Maschinen geht das natürlich alles schneller, und auch der Landschaftsverband lässt sein Bio-Obst in Bad Hönningen versaften, allerdings in einer speziellen Edition und nicht zusammen mit Früchten aus konventioneller Landwirtschaft.


Ein Lebensraum nicht nur für Pflanzen


Eine Streuobstwiese ist allerdings auch ein wunderbares Biotop und bietet Lebensraum für sehr viele Pflanzen und Tiere, wie Ulrich Redeker von der Biostation betonte. So lebt dort unter anderem auch der Steinkauz, eine selten gewordene Eulenart. Diese hatte der Nabu Bonn auf einem eigenen Stand mitgebracht, und die Besucher konnten die zierlichen Eulen aus nächster Nähe beobachten. Freilich kein Vergleich zu den geradezu gigantischen Ausmaßen eines Uhus, den es in ausgestopfter Form zu bewundern gab.

Viel Bewunderung gab es auch vom stellvertretenden Bürgermeister Michael Sperling, der betonte, dass Meckenheim und Obstwiesen zusammen gehören. Viel Lob gab es daher auch für die vier Jugendlichen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Landschaftsverband absolvieren und kräftig mit anpacken. Eine Streuobstwiese kann man zwar fast sich selbst überlassen, aber eben auch nur fast. Insbesondere in den ersten zehn Jahren so erfuhr der Besucher, müssen die Bäume regelmäßig geschnitten werden, der Begriff „Erziehungsschnitt“ gilt da im wahrsten Sinne des Wortes. Aber diese Mühe lohnt sich. Denn ein Apfelbaum wird rund 100 Jahre alt, ein Birnbaum sogar 200 Jahre – und die meiste Zeit davon dann im Vollertrag, wenn nicht wie in diesem Jahr das Wetter verrückt spielt. Aber auch das Gras muss kurz gehalten werden, dafür hat man in der Biostation unter anderem Schafe, die als natürliche Rasenmäher fungieren.

Neben der Funktion des Naturschutzes kam aber noch etwas anderes an diesem Tag bei den Besuchern an. Allein auf dem Gelände der Biologischen Station gibt es viele unterschiedliche Apfelsorten, allein in Deutschland sind über 5000 Sorten bekannt, im Supermarkt gibt es nur wenige. Geschmacksvielfalt, Sortenvielfalt und auch genetische Vielfalt werden so gefördert. Das Endergebnis war ein überaus köstlicher Saft aus Äpfeln und Birnen, naturtrüb, und mit ganz vielen Vitaminen. Gesundheit kann auch köstlich schmecken und Spaß machen.

STF

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