Der 3. Unkeler Christkindlmarkt öffnete am ersten Adventswochenende seine Tore

Vorweihnachtliche Atmosphäre stimmte perfekt auf das Fest der Feste ein

06.12.2017 - 09:14

Unkel. Unter dem Motto „heimelig, familiär und kunstvoll“ hatte sich am ersten Adventswochenende das Zentrum der Unkeler Altstadt für den dritten Christkindlmarkt in ein stimmungsvolles Weihnachtsdorf verwandelt. Dicke, leuchtende Schneemänner empfingen die vom Neven-Dumont-Platz ankommenden Besucher auf dem Willy-Brandt-Platz, auf dem sie inmitten der liebevoll geschmückten Stände an der Dorflinde von einem mächtigen Nussknacker begrüßt wurden. Vorbei an dem großen Stadt-Weihnachtsbaum und der Bühne ging es Richtung Eschenbrender Platz über eine Weihnachtsbaum-Allee, in die sich dieses Teilstück der Frankfurter Straße verwandelt hatte. „Tauchen Sie ein in die Welt des weihnachtlichen Zaubers und erfreuen Sie sich bei weihnachtlichen Klängen an heißem Glühwein, frisch gebackenen Waffeln und vielem mehr“, hatte die Organisatorin der Veranstaltung, Birgit Körnig, geworben und ihre Aufforderung waren viele von Freitag bis Sonntag gefolgt.

„Das erste Türchen des Adventskalenders haben wir heute schon geöffnet und die Wunschzettel sind längst geschrieben. Die frostigen Temperaturen zeigen deutlich: Der Winter steht vor der Tür und wir nähern uns Weihnachten mit Riesenschritten. Auf den Heiligen Abend wiest auch unser Christkindl, das Sie mit seinem Engelchen begrüßen wird“, kündigte Stadtbürgermeister Gerhard Hausen Lea Cordewener an, die wie im Vorjahr in die Rolle des Namensgebers geschlüpft war und gerade mit Marleen Körnig als kleinem Himmelsboten auf den Platz zog. Viele fleißige Hände hätten unter der Regie von Birgit Körnig einen kleinen, aber sehr feinen Weihnachtsmarkt aufgebaut, der mit seinen tollen Angeboten in ungemein heimeliger Atmosphäre sicher wieder viele Besucher begeistern würde, war sich der Stadtchef sicher.

„Weihnachten 2017 auf dieser Erden, wann wird es endlich Frieden werden?“, fragte sich das Christkindl. „Völker liegen im Streit, finden keine Einigkeit“, bedauerte es und wusste auch den Grund. Vom Frieden nur reden würden große Köpfe, brutzelten heimlich aber Hexentöpfe, spielte es auf die Waffenindustrie an. „Jahrtausend ruft die Welt nach Frieden. Leicht gesagt, schwer getan: Jeder fang bei sich mal an. Wenn der Letzte es erfasst, dass nur die Liebe Frieden schafft, dann wird es auf der ganzen Erden endlich wieder Frieden werden“, so der Rat des Christkindls. Einen ersten Schritt in diese Richtung habe das Weltdorf Unkel bereits getan, in dem Christen, Juden und Moslems friedlich vereint zusammen feiern würden.

Damit spielte das Christkindl auf den Stand des Vereins „Gemeinsam für Vielfalt“ hin, auf den auch schon Gerhard Hausen hingewiesen hatte mit seiner Aufforderung, sich bei weihnachtlichen Klängen an heißem Glühwein, frisch gebackenen Waffeln, regionalen Leckereien und eben auch an internationalen Spezialitäten zu erfreuen. Diese bot Aynur Ergin, die 2. stellvertretende Vorsitzende des Kreis-Migrationsbeirates und Mitglied im Kontaktkreis „Flüchtlinge“ zusammen mit ihrem Kollegen Detlev Cosler, dem Chefkoordinator von „welcome in unkel“, in Form von jüdischen und syrischen Plätzchen an. „Selber backen können Kinder Weihnachtsplätzchen morgen und Sonntagnachmittag bei Hubert Lanz“, so Birgit Körnig.

Natürlich gab es nicht nur Süßes auf dem Christkindlmarkt. Direkt neben dem Stadt-Weihnachtsbaum hatte eine dicke Gulasch-Kanone geparkt und neben den obligatorischen Würstchen vom Grill wurden an einem Stand echt rheinische Rievkooche gebrutzelt. Daneben erstrahlten riesige, dreidimensionale Papiersterne, deren hölzerne Kollegen auf dicken Baumstammstücken ruhten, aus denen sich ebenfalls hölzerne Flammen züngelten. Alles für „Hund und Katz“ hatte eine Standbesitzerin in mühevoller Handarbeit genäht und gebastelt. „Andere gehen zum Therapeuten, ich gehe Gassi“, verkündete sie auf einem ihrer zahlreichen Schilder.

Nicht weit von ihrem Strand entfernt versuchten Sportbegeisterte vor dem Willy-Brandt-Forum immer wieder, sich durch Bewegung beim Eisstockschießen gegen die Kälte anzukämpfen. Das gelang den kleinen Besuchern weniger, die auf dem nostalgischen Mini-Karussell auf dem Oberen Markt direkt neben dem Freiligrath-Brandt-Beethoven-Brunnen von Bonifatius Stirnberg ihre Runden drehten oder von dort ihren Rundritt durch die Altstadt auf dem Rücken von Ponys starteten. So hatten die Großen Gelegenheit, Selbstgenähtes, Schmuck- und Weihnachtsaccessoires am Stand der Stefan-Andres Stefan Realschüler zu bestaunen, die mit ihrem Projekt „Wilde Eva“ unter Leitung der Designerin Ute Giesen erstmals auf dem Christkindlmarkt vertreten waren.

„Ich bin sicher, dass auch heute noch einige Besucher den Weg zum Christkindlmarkt finden, wenn erst der Schneeregen nachgelassen hat. Spätestens wenn der Nikolaus vorbei kommt, werden wieder etliche Eltern mit ihren Sprösslingen vorbeischauen“, war sich Birgit Körnig am frühen Sonntagnachmittag sicher. Am Vortag, an dem das Christkindl die Weihnachtspost verteilt hatte, sei die Resonanz bis in die Abendstunden, durchaus zufriedenstellend gewesen, resümierte sie. Allerdings sei der Wunsch des Christkindls „Weihnachtsfrieden, Weihnachtsruh, zieh in unsre Herzen ein als ein Teil der Ewigkeit zu aller Menschen Seligkeit!“ nicht bei allen auf fruchtbaren Boden gefallen, bedauerte die Markt-Organisatorin. So hatten Unbekannte den 1,80 Meter großen Nussknacker aus den Weihnachtsdorf gestohlen, weniger um Nüsse zu knacken, sondern wahrscheinlich, um ihn zu versilbern. DL

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