Die LEGIO XXII Primigenia Milites Bedenses hatte zum Römerfest ihr Lager in Mayen aufgeschlagen - Lebendige Geschichte

Zeitreise in die Römische Antike faszinierte

17.07.2017 - 12:42

Mayen. Der Reiz längst vergangener Epochen faszinierte am Wochenende wieder jede Menge Besucher aller Altersklassen auf dem Gelände von Terra Vulcania in Mayen, denn dort hatte die Römergruppe LEGIO XXII Primigenia Milites Bedenses aus Bitburg - passend zur Ferienzeit - ihr Lager aufgeschlagen und entführte große und kleine Geschichtsfans auf eine authentische Zeitreise in das alte, Römische Reich vor 2000 Jahren ein. Bereits vor dem offiziellen Programmstart des beliebten und schon traditionellen Römerfestes tummelten sich viele Familien auf dem Gelände, denn kaum jemand wollte den militärischen Morgenappell der römischen Soldaten versäumen. Hier ging es mehr als streng zu, denn weder der Centurio noch dessen Optio (Stellvertreter des Centurios) verstanden in irgendeiner Form Spaß, wenn es um das pünktliche Antreten und die korrekte Ausrüstung ihrer Truppe ging. Gespannt verfolgten die Besucher, mit welch´ lateinischen Befehlen die beiden Heerführer ihre Soldaten taktisch in verschiedene Kampf- und Angriffsformationen manövrierten, mit welchen Waffen und Rüstungen die einfachen Soldaten in den Krieg zogen und wie genau gekämpft wurde.

„Wir sehen sehr schön, dass einige Soldaten ein Kettenhemd tragen, andere aber auch die „Segmentata“, einen Spangenpanzer. Mit dem Kettenhemd war man zwar beweglicher, aber die „Segmentata“ bot mehr Schutz vor dem Eindringen von Klingen- und Hiebwaffen“, erläuterte der Optio den Zuschauern die verschiedenen Details der Schutzbekleidung. Solch ein römischer Schienenpanzer konnte bis zu 14 Kilogramm wiegen und einen eben solchen trug am Wochenende - passgenau geschmiedet - auch der 11-jährige Leon, der mit seinen Eltern, die seit vielen Jahren der LEGIO XXII Primigenia Milites Bedenses angehören, extra aus der Schweiz angereist war. „Ich bin der Sohn des Medicus und habe in unserer Legio die Position des Schreibers und Feldsanitäters inne. Das bereitet mir absolut viel Freude und ich bin sehr gerne mit dabei“, erzählt Leon, dessen römischer Name „Manius“ lautet, voller Stolz. Er war gerade dabei, seinem Vater bei einer Operation zur Hand zu gehen.

„Die Aufgabe des Feldsanitäters war es nämlich zur damaligen Zeit, dem Medicus die Verletzten einer Schlacht zu bringen und ihn dann bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Wir zeigen hier mal anhand eines Stück Specks, mit welch´ einfachem „Operationsbesteck“ eine Pfeilspitze aus einer Wunde entfernt wurde“, erläuterte der Medicus dem interessierten Publikum die einzelnen Schritte, um möglichst das Leben der Krieger zu retten.

Mit seinen seinen Eltern pflegt und lebt Leon dieses außergewöhnliche Hobby. Dabei leisten sie, wie auch die gesamte LEGIO XXII Primigenia Milites Bedenses, einen mehr als wertvollen Beitrag, den Besuchern diese längst vergangene, antike Welt hautnah, geschichtsnah und lebendig zu veranschaulichen. Geboten wurden daher neben den Einblicken in das militärische Lagerleben jede Menge Darbietungen, die vom Katapult- übers Bogenschießen bis hin zum Bronzegießen, dem Münzprägen, Waffenschmieden und sogar der Duftherstellung reichten.

In der römischen Bäckerei mit Probierküche bereitet dieses einfache Römerleben auch Jana und Joice jede Menge Freude. „Für mich ist es bereits das 4. Lager, bei dem ich mit dabei bin“, verriet die 13-jährige Jana. „Und ich bin schon zum elften Male mit dabei“, erzählte die 8-jährige Joice, Tochter des anmutigen Centurios, und präsentierte zugleich das von ihrer Stiefmutter liebevoll selbst angefertigte Gewand. „Ich bin gerne mit dabei und mag auch diese langen Gewänder. Meine Freundin findet das auch toll, was wir hier so machen. Sie möchte demnächst auch einmal mitkommen. Ich vermisse auch nichts an diesen Wochenenden, das Schlafen in den Zelten finde ich klasse. Noch nicht einmal das Handy fehlt mir tagsüber. Klar, abends im Zelt, dann schaue ich da auch mal wieder drauf“, erzählt Jana im Gespräch mit BLICK aktuell.

Doch Langeweile für Kids, die sollte es in diesem Lager auf gar keinen Fall geben. Denn das kindgerechte Programm, das an diesem Wochenende wieder einmal geboten wurde, konnte sich mehr als nur sehen lassen.

Da gab es verschiedene römische Kinderspiele, die man auch zu Hause mit einfachen Mitteln ausprobieren kann, dann natürlich auch wieder das beliebte Stockbrotbacken. An einer anderen Station konnte gelernt werden, wie man Mosaik herstellt und mit Ton arbeitet. Neu in diesem Jahr und ein absolutes Highlight war das Kinder-Mitmachprogramm zum Thema „Schule in römischer Zeit“ sowie das „römische Kochen für Kinder“. Hier wurden nämlich jede Menge Einblicke in die Essgewohnheiten der damaligen Zeit geboten. „Wir lernen auch immer noch etwas Neues kennen. Natürlich auch jede Menge neue Freunde“, freuten sich Jana und Joice über das Angebot beim Römerfest in Mayen. Und das begeisterte nicht nur die jungen Besucher, sondern auch die Erwachsenen, denn wo erfährt man beispielsweise, welche Gewänder, welches Schuhwerke und welcher Schmuck die einfachen, aber auch höher gestellten Römer zu verschiedenen Anlässen trugen. Eine sehenswerte, römische Modenschau gab Aufschluss über all das. Und wie die Traumhochzeit zu Römerzeiten gefeiert wurde, das konnte man an diesen beiden Tagen ebenfalls hautnah miterleben.

Die Faszination der Römerzeit, des einfachen, aber sicherlich nicht ungefährlichen Lebens, bleibt ungebrochen.

Das bewies einmal mehr das Fest am vergangenen Wochenende. Schön, dass diese Epoche einmal im Jahr in der Stadt Mayen familiengerecht dargeboten und lebendig wird.


Familien-Premium- Ticket zu gewinnen


Im Eintrittspreis zum Römerfest waren u.a. auch Führungen durch das Labor für experimentelle Archäologie, über das Grubenfeld und den Katzenberg enthalten, wo man ebenfalls zahlreiche, tolle Dinge entdecken, erleben und bestaunen kann. Und das nicht nur zum Römerfest!

In Zusammenarbeit mit der Touristinfo der Stadt Mayen verlost „BLICK aktuell“ ein FamilienPremium-Ticket für den Eintritt der drei musealen Einrichtungen in Mayen (Eifelmuseum + Dt. Schieferbergwerk + Terra Vulcania). Das Ticket gilt für zwei Erwachsene mit Kindern (nur Familienangehörige).


Gewinnen kann, wer folgende Frage richtig beantwortet:


Wie nennt man den Stellvertreter des Centurios?


Gewinn-Hotline 0137-8260026


(Telemedia interactive GmbH; die Gebühren betragen pro Anruf 50 Cent aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunktarife sind teurer.)

Die Gewinn-Hotline ist bis Dienstag, 25. Juli freigeschaltet.

Die Gewinner werden

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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