Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf Sommerreise

Besuch im Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe der Caritas Koblenz

13.07.2017 - 16:29

Koblenz. Die Landesregierung und die Caritas stehen in ständigem Kontakt und so hatte man sich in einer kleinen Gesprächsrunde im Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe der Caritas Koblenz zusammengefunden. Anlass war ein spontaner hoher Besuch aus Mainz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer war auf Sommerreise und hatte sich bei der Suchtkrankenhilfe angekündigt. Das Zentrum ist breit aufgestellt und hat dadurch in der Region ein Alleinstellungsmerkmal. Für die Ministerpräsidentin war dies ein durchaus spannender und auch wichtiger Besuch, wie sie selbst gleich zu Beginn erklärte.


Änderungen im Bereich der Suchthilfe


Was Malu Dreyer interessierte waren Fragen wie. Was hat sich in der letzten Zeit im Bereich der Suchhilfe verändert? Gibt es neue Suchtarten? Was beschäftigt dieses Zentrum zur Zeit am meisten? Auch diese Fragen wurden im Laufe des Gespräches dann auch erörtert. Doch zunächst gab es einen Einblick in die Positionierung des Zentrum, wie ist man dort aufgestellt, welche Themen werden behandelt, was sind die Zielgruppen. Dem Zentrum angeschlossen sind auch die Außenstellen in Koblenz-Metternich, Koblenz-Neuendorf und Andernach.

Gestartet ist man 1974 mit einer psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle für Alkohol und Medikamente. Heute sind es mehr als zwanzig Mitarbeiter, die sich um Menschen mit Suchtproblemen in den Bereichen Alkohol, Medikamente, Glücksspiel und auch illegalen Drogen bekümmern. Die Grundprinzipien der Arbeit des Zentrum sind dabei Freiwilligkeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Vertraulichkeit/Anonymität, Schweigepflicht, psychosozialer und ganzheitlicher Ansatz, sowie Kooperation/Netzwerkarbeit mit Beteiligten im Gesundheitssystem. Hierbei kam auch zur Sprache, das die Zusammenarbeit mit manchen Ärzten nicht immer einfach ist, da die Vorstellungen, wie Sucht funktioniert, manchmal verschieden sind.

Am „runden Tisch“ wurde auch über die Spielsucht gesprochen, die sich nicht nur an Geldspielautomaten findet sondern auch Einzug in Videospielen gefunden hat. Auch die Alkoholsucht hat zugenommen und hier ist besonders erschreckend, das immer mehr 15 bis 16-jährige Mädchen mit Alkoholvergiftung in Krankenhäuser eingeliefert werden. Auch hier werden die Mitarbeiter der ambulanten Suchthilfe aktiv, fahren in das Krankenhaus und sprechen dort mit den betroffenen Jugendlichen aber auch mit den Eltern. Hinter übermäßigen Alkoholgenuss steckt oft eine Gruppendynamik. Aber auch Jugendliche, die Probleme haben, greifen zum Alkohol. Insgesamt ist also Alkoholsucht auch weiterhin ein großes Thema. Ein weiterer Themenbereich war die Drogensucht und hier im Besonderen die sogenannten „Legal Highs“.Dazu wollte die Ministerpräsidentin weitere Informationen haben und Näheres erfahren. „


Legalisierung von Cannabis?


Warum wird Cannabis nicht legalisiert?“ – mit dieser Frage tritt man immer wieder an die Ministerpräsidentin heran und so nahm sie hier die Gelegenheit wahr, diese Frage an die Mitarbeiter der ambulanten Suchkrankenhilfe weiter zu geben. Die Erfahrungen der Mitarbeiter führten dann zu einem angeregten Meinungsaustausch. Sucht beinhaltet ein doch sehr breites Aufgabenspektrum, dem sich die Suchtkrankenhilfe jeden Tag aufs Neue stellt. Die zerstörerische Kraft einer Sucht empfindet Malu Dreyer als sehr schlimm: „Ich bewundere alle die den Weg da heraus schaffen. Ein langer, steiniger und schwieriger Weg.“ Sucht im Alter war ein weiteres Thema. Viele ältere Menschen sind drogenabhängig und dies schon über Jahre hinweg. Dies wird in Zukunft noch ein wichtiges Thema werden. Sucht hat auch im Altenheim Einzug gehalten und hier ist dann das Pflegepersonal manchmal mit der aufkommenden Situation überlastet. Zum Abschluss der intensiven Gesprächsrunde wurde klar, das Sucht sich durch alle Bevölkerungsschichten und auch alle Berufsgruppen zieht. In einem abschließenden kurzen Interview sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf die Frage, was sie von diesem Besuch mitnimmt: „Ich habe erfahren, dass die Caritas hier in Koblenz in der Suchtberatung sehr breit aufgestellt ist und in der Kooperation mit dem Kreuzbund, wirklich ein ganz tolles Angebot für Menschen macht, die eben in den unterschiedlichsten Bereichen suchtkrank sind. Ehrenamtliche Mitarbeiter und auch die Hauptamtlichen machen eine sehr gute Arbeit. Man merkt sofort das sie wissen wovon sie sprechen“, so Dreyer abschließend.

US

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