Andernach wählt einen neuen Oberbürgermeister

Die ersten Plakate hängen schon

Amtsinhaber Achim Hütten präsentiert seine Kampagne - Der Sozialdemokrat möchte „Andernach bewegen“

Die ersten Plakate hängen schon

Unterstützt vom Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Marc Ruland (von rechts) und seiner Stellvertreterin Ulla Wiesemann-Käfer, präsentiert der amtierende Andernacher Oberbürgermeister Achim Hütten seine Wahlkampagne. Foto: UBU

21.10.2017 - 09:21

Andernach. Die heiße Phase im Kampf um den Chefsessel im Andernacher Rathaus hat begonnen. Die ersten Plakate zieren schon die Stadt. Ob in der City oder in den Stadtteilen – der amtierende Stadtchef grüßt beispielsweise vor dem Geysir-Zentrum und der Essbaren Stadt, mit deren Erfolgsgeschichten der Name Achim Hütten untrennbar verbunden ist.

Dass es bei der anstehenden Oberbürgermeisterwahl mit dem städtischen Bauhofmitarbeiter Franz Haas einen Gegenkandidaten gibt, sorgt zwar in Andernach und insbesondere in den sozialen Medien für Diskussionen, doch Hütten scheint der Konkurrent kaum Kopfzerbrechen zu bereiten. „Natürlich bewegt es die Menschen, dass ein Kandidat der Stadtreinigung gegen den Oberbürgermeister antritt“, so Hütten bei der Vorstellung seiner Wahlkampagne bei einer Pressekonferenz im Parkhotel. „Mehrere Kandidaten sind immer gut für die Demokratie“, hofft Hütten bei der Wahl am 19. November auf eine höhere Wahlbeteiligung als in den vergangenen Jahren. Auf seine Kampagne habe die Kandidatur von Haas jedoch keine Auswirkungen gehabt. Denn bei der Wahl gehe es nicht um Haas oder Hütten, sondern um die Zukunft der Stadt. So lautet auch der Slogan seiner Kampagne: „Andernach bewegen – das können auch Sie!“


Vorreiter sein beim Zukunftsthema Mobilität


In Bewegung sei auch die Automobilindustrie. So zählt die Mobilität zu den Zukunftsthemen, die Hütten sich in seiner vierten Amtszeit auf die Fahnen geschrieben hat. Dabei setzt er auf ein vernetztes Verkehrskonzept von Bus, Bahn, Auto und Fahrrad, wobei der Schwerpunkt auf Sharing liegen soll. Mit einer Infrastruktur für Elektroautos, Car- und Fahrrad-Sharing-Angeboten und E-Bikes sowie mit autonom fahrenden Bussen, mit deren Zulassung Hütten bis 2030 rechnet, „wollen wir als Andernacher nicht Nachreiter, sondern Vorreiter einer Bewegung sein“, so Hütten. „An ein Fahrverbot für Diesel oder Benziner ist nicht gedacht“, hofft der Stadtchef, dass die Bürgerinnen und Bürger den Wandel freiwillig mitgestalten. Seiner Vorbildfunktion bewusst, präsentiert sich der Oberbürgermeister auf einem seiner Wahlplakate dann auch gleich mit seinem E-Bike.

Im Visier der Wahlkampagne Hüttens steht auch die Förderung des Einzelhandels in der Innenstadt. So soll die belebende Wirkung durch den florierenden Tourismus der Essbaren Stadt beispielsweise mit der Einrichtung weiterer Trinkwasserbrunnen im Stadtzentrum durch die Trinkbare Stadt verstärkt werden. Damit die gute Entwicklung der Stadt fortschreite, müsse Andernach sich auch dem digitalen Wandel stellen. Neben frei zugänglichem WLAN sollten im Blick auf die Online-Konkurrenz auch die Angebote der stationären Händler im Netz zu finden sein. So will man gemeinsam mit den Einzelhändlern überlegen, wie diese sich künftig im Internet präsentieren können. Auch in diesem Punkt will die Stadt Vorbild sein: „Die Online-Verwaltung wird konsequent fortentwickelt und der Auftritt der Stadt komplett umgestellt“, verspricht Hütten. Zudem sollen auch in den Stadtteilen Eich und Kell öffentliche WLAN-Hotspots eingerichtet werden.


Bildung und bezahlbarer Wohnraum im Fokus


Auch im sozialen Bereich will Andernach zu den Vorreitern gehören. „Bildung ist unsere wichtigste Zukunftsressource“, steht zu dem Thema „Mitnehmen“ in dem Wahlflyer, der in den nächsten Tagen an alle Haushalte verschickt wird. „Das Ganztagsschulangebot haben wir konsequent ausgebaut. Im Stadtteil Namedy soll es erweitert werden, damit die Schule dort im Ort bleiben kann.“ Zudem erhalte jedes Kind einen Krippen- oder Kitaplatz.

„Mitnehmen“ heiße jedoch auch, sich um bezahlbaren Wohnraum für alle zu kümmern. „Wir haben schon vor Jahren erkannt, dass es an bezahlbarem Wohnraum mangelt“, betont Hütten, dass das Anwachsen der Stadt auf fast 30.100 Einwohner auch für die Attraktivität Andernachs spreche. Derzeit entstehen in der Stifterstraße in Andernach sowie in Namedy etwa 30 städtische Wohnungen für Familien, die sowohl Andernachern zugutekommen sollen, die schon lange auf einer Warteliste stehen, als auch Flüchtlingen. „Jeden mitnehmen gilt auch für Menschen, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind – wir spielen die verschiedenen Gruppen nicht gegeneinander aus“, betont der Stadtchef.

Das Thema Sicherheit ist kein Bestandteil in der Kampagnen-Broschüre. Auf Nachfrage betont Hütten, dass ab dem kommenden Jahr zwei zusätzliche Mitarbeiter des Ordnungsamtes für mehr Präsenz in der Stadt sorgen werden. „Auch wenn die aktuelle Sicherheitslage von einigen Menschen subjektiv als bedrohlich empfunden werde, haben wir heute objektiv betrachtet in Andernach deutlich weniger Kriminalität als noch vor Jahren“, betont Hütten.

Fragen der Bürger zum Wahlprogramm wird Achim Hütten in den kommenden Wochen bei Veranstaltungen, an Infoständen sowie bei Haustürbesuchen beantworten.

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Wagener :
Die Entscheidung ist richtig und zu begrüßen ! Wenn der Zustand der Tiere und des Geländes so wie geschrieben besteht , gab es keine Alternative ! Wer über so lange Zeit zulässt, dass die Hunde verwahrlosen und buchstäblich im Dreck leben müssen, ist auf lange Sicht nicht in der Lage diese ohnehin...
Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
Sabine Daniels:
Hallo, ja Kontrollen zum Schutz der Tiere sind wichtig. Aber der Gnadenhof Eifel hat jahrelang ohne Beanstandungen jede Kontrolle bestanden. Falls die. Behauptungen stimmen sollten, warum wird nicht nach einer für jede. Seite verantwortungsvoll, zum Wohl der Tiere eine gemeinsame Lösung gefunden? Ist...
Amir Samed :
HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Ralph-Lothar Keller:
Wegen mir muss man in der Öffentlichkeit nicht kiffen dürfen. Wenn man das draußen tut, dann am Besten wo niemand ist. Wenn am Pavillon gerade niemand ist (sagen wir um Mitternacht), dann kann man da ja kiffen. Sonst würde ich es wo anders machen. Viel wichtiger ist, dass der Grenzwert angepasst wird....
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