Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V. zieht Bilanz

Multiprofessionelle Kompetenzen im Einsatz für Flüchtlinge

Aktive Helfer oder Spender werden gesucht

17.03.2017 - 18:00

Kreis Ahrweiler. Das Engagement der Ökumenischen Flüchtlings¬Hilfe Rhein-Ahr e.V. (ÖFH) hat sich über die Aufnahme und asylrechtliche Beratung von Schutzsuchenden hinaus in ihrem Angebotsspektrum stark erweitert: Deutschunterricht, Vermittlung in Berufspraktika, Begleitung bei der Einstiegsqualifikation, der Ausbildung, Studienvorbereitung und kultureller Teilhabe. Hinzugekommen sind Kooperationen mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Kreisverwaltung, den kommunalen Sozialverwaltungen und den Bildungsträgern. Die Erkenntnis, dass Asylsuchende mit und ohne Bleibeperspektive eine enge persönliche Betreuung und realitätsorientierte Beratung brauchen, führte zu noch mehr Aufgaben. Infolge der Anerkennung als Flüchtling braucht es Unterstützung beim Nachzug von Familienangehörigen. Doch auch und gerade Personen, die noch keine Asylanerkennung haben und teilweise Monate oder sogar Jahre auf eine Entscheidung warten, bedürfen einer Betreuung. Da diese Personengruppe zudem häufig kein Recht auf einen Integrationskurs hat, werden in Kooperation mit der Stadt Bad Neuenahr, dem Seniorennetzwerk (SNW), der Kreisvolkshochschule und der ÖFH niedrigschwellige Sprachkurse angeboten, die durch zusätzliche Übungsstunden ergänzt wer-den. Der Deutschunterricht findet in den Räumen verschiedener Schulen im Kreis Ahrweiler sowie im Mehrgenerationenhaus Bad Neuenahr-Ahrweiler (MGH) statt. Dort wird unter anderem seit 2015 ein Deutschkurs für Mütter angeboten, während die Kinder durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Bundeswehrverbandes und des Vereins ZWEIG e.V. betreut werden. Die leistungsstärksten Absolventen dieser Kurse konnten in Intensivkurse wechseln, die vom MGH, der ÖFH und dem SNW organisiert, zu anerkannten Abschlüssen mit Abschlusstest führen. Zwölf Sprachschüler haben seit 2015 erfolgreich am Deutschtest für Zuwanderer (DTZ) teilgenommen und konnten damit die Zeit verkürzen, die eine berufliche Integration üblicherweise erfordert. Aktuell erhalten angehende Köche, Kfz-Mechaniker und Sanitär-Heizungs- und Klimatechniker ehrenamtliche Unterstützung beim Nacharbeiten des fachtheoretischen Berufsschulunterrichts. Akademisch gebildete Syrer, Iraner oder Somalier bedürfen individueller Förderung und Orientierungshilfe. Vier von ihnen konnten im vorgeschriebenen Test erfolgreich ihre Studierfähigkeit an einer deutschen Universität nachweisen. Zurzeit nehmen diese jungen Erwachsenen an Deutsch DSH-Kursen in Köln oder Bonn teil und sind damit kurz vor dem Sprung in ein Studium. Drei Kursteilnehmer konnten dank ihrer erworbenen deutschen Sprachfähigkeit sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen annehmen, die der im Heimatland erworbenen Qualifikation entsprechen. Mit Beharrlichkeit und persönlichem Einsatz also können Flüchtlinge ihren Weg in die deutsche Gesellschaft um ein bis zwei Jahre verkürzen. Traumatisierung, Heimweh, rudimentäre Schulbildung oder die Herausforderung, eine völlig neue Schrift zu erlernen, führen bei anderen zu einem länger dauernden Integrationsprozess. Die Unterstützung auch dieser Personengruppen lohnt sich und hat bereits einige Erfolge gezeitigt. Diese guten Ergebnisse verdankt die ÖFH ihren aktiven Ehrenamtlichen, die ihre hohen beruflichen Kompetenzen einbringen. Viele der Unterstützer können auf ein langes, erfahrungsreiches Berufsleben zurückgreifen, sei es als Lehrer und Berufsberater, Volkswirt, Psychologe, Krankenschwester oder Handwerker. Als Integrationslotsen unterstützen sie bei Planungsgesprächen, helfen bei der Antragsstellung, bei der Wohnungsrenovierung, bei der Vermittlung zu anderen Dienstleistern oder begleiten zum Arzt. Künstlerinnen sorgen in Kooperation mit dem Arp Museum und der Schatzkammer Oberwinter für kulturelle Teilhabe. Seit dem sprunghaften Anstieg der Flüchtlingszahlen im Jahr 2014 sind ÖFH-Vorstand und -Mitglieder unermüdlich im Einsatz und können auf außerordentliche Erfolge verweisen.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich an einem der ÖFH-Integrationsprojekte aktiv beteiligen oder durch Spenden unter dem Stichwort „Flüchtlinge im Kreis Ahrweiler“ diese wichtige Arbeit unterstützen:

Kreissparkasse Ahrweiler

IBAN: DE78 5775 1310 0003 0369 77

Volksbank Rhein-Ahr-Eifel

IBAN: DE66 5776 1591 0705 2022 00Foto: Pressemittelung

der Ökumenischen

Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V.

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