Amnesty Gruppe Neuwied forderte Freilassung der inhaftierten Menschenrechtsaktivisten und Journalisten in der Türkei

„Wir sind keine Terroristen!“

„Wir sind keine Terroristen!“

Amnesty International hielt eine Mahnwache in Neuwied für die inhaftierten Mitglieder ihrer Organisation. Foto: Amnesty

24.07.2017 - 08:38

Neuwied. Gut ein Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch werden in der Türkei immer mehr Oppositionelle festgenommen und inhaftiert. Auch Mitglieder der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden jetzt unter dem Vorwand der „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ in Untersuchungshaft genommen. Die Neuwieder Amnesty Gruppe drückte daher im Rahmen einer Mahnwache in der Fußgängerzone Mittelstraße ihre Solidarität mit den in der Türkei verfolgten Menschenrechtlern aus. Susanne Kudies und Manfred Kirsch wiesen darauf hin, dass die Verhaftung von Amnesty-Angehörigen in der Geschichte der Menschenrechtsorganisation ein einmaliger Vorgang sei, der auf keinen Fall hingenommen werden dürfe. Mit einer Mahnwache, der sich spontan auch mehrere Passanten und Freunde der Gruppe anschlossen, forderten die Menschenrechtsaktivisten nicht nur die sofortige Freilassung der türkischen Amnesty-Aktivisten, sondern aller Mitarbeiter von Menschenrechts- und anderen Nichtregierungsorganisationen und Journalisten, die zur Zeit aufgrund konstruierter Vorwürfe in der Türkei inhaftiert seien und hiermit verbunden auch die Einhaltung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung. Prof. Dr. Josef Freise, pensionierter Professor und Lehrbeauftragter, unter anderem an der Katholischen Hochschule in Köln, sowie langjähriger Referent und Geschäftsführer beim Internationalen Christlichen Friedens- und Entwicklungsdienst EIRENE, hielt im Anschluss an die Mahnwache eine kurze Ansprache, in welcher er zunächst einige Informationen zu dem Deutschen Peter Steudtner gab, der auf dem Seminar von Amnesty International verhaftet wurde. Steudtner gehöre, so Freise, zu einem Berliner Netzwerk von Friedensaktivist/innen, die u.a. für die Organisation „gewaltfrei handeln“ aktiv seien: „Gewaltfrei handeln - ökumenisch Frieden lernen“ biete eine Ausbildung in ziviler Konfliktbearbeitung an und wurde – damals noch unter dem Namen „Schalomdiakonat“ - vom früheren EIRENE-Geschäftsführer Wilfried Warneck initiiert. Dadurch beständen persönliche Verbindungen von EIRENE zur Familie Steudtner. Peter Steudtner sei, so Freise, seit vielen Jahren in der Friedensarbeit aktiv und habe sich u.a. in Mozambique für die soziale Integration ehemaliger Kindersoldaten eingesetzt. Er sei das Gegenteil von einem Terroristen, aber anscheinend halte Erdogan jeden für einen gefährlichen Terroristen, der sich wie Amnesty International und „gewaltfrei handeln“ für die Wahrheit einsetze Diese kurze informative Ansprache, bildete einen idealen Endpunkt der Mahnwache in der Neuwieder City, die, so Gruppensprecherin Susanne Kudies, um vielleicht auch bei einigen Passanten ein paar Gedanken dazu aufkommen lassen sollte, „wie gut wir es eigentlich haben, dass wir in einer Demokratie leben, in der solche Aktionen wie diese Mahnwache heute am Ende nicht in Gefängnisaufenthalten resultieren, sondern für die Verantwortlichen der Stadt Neuwied kein Problem darstellen!“

Pressemitteilung

Amnesty International Neuwied

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