Klares Bekenntnis des Bundes zur Wasserstraße Lahn

Zukunftskonzept soll weiter vorangebracht werden

17.07.2017 - 10:57

Rhein-Lahn-Kreis. Ein weiterer Schritt zu einem Zukunftskonzept für die Lahn war das Gespräch, zu dem die Vertreter des Bundesverkehrsministeriums und der Generaldirektion Wasserstraße und Schifffahrt aufgrund des Positionspapiers von IHK Koblenz und Limburg sowie der Bürgerinitiative PROLAHN und der WFG Rhein-Lahn ins Bad Emser Kreishaus kamen.

Der Abteilungsleiter Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Reinhard Klingen, trat Gerüchten entgegen, wonach die Schifffahrt auf der Lahn keine Zukunft habe. Im Gegenteil: Der Bund wolle die Schifffahrt auf der Lahn beibehalten und mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) dafür sorgen, dass die Schifffahrt auf der Lahn entsprechend in Gang gehalten wird. Dass Investitionen in der jüngeren Vergangenheit zurückgefahren wurden, sei kein spezielles Problem in Bezug auf die Lahn, sondern träfe auf alle Bundeswasserstraßen zu. „Die Politik gibt die Rahmenbedingungen vor. Dazu gehört, dass jede Maßnahme, die wir planen, wirtschaftlich sein muss“, so Klingen.

Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, sprach sich dafür aus, bei der Entwicklung eines „Zukunftskonzepts Lahn“ jede Interessengruppe zu Wort kommen und Position beziehen zu lassen. Sodann sei ein „gemeinsamer Weg“ zu vereinbaren. Dies brauche Vertrauen, aber auch die Bereitschaft zu Kompromissen. Die vordringliche Sorge der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung gelte kurz- und mittelfristig der Ertüchtigung der Wehre, denn von deren Zustand hängt bei Hochwassersituationen auch die gesamte Infrastruktur im Bereich des Flusses und das Hab und Gut der Menschen die dort leben ab.

Dr.-Ing. Manuela Osterthun von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt stellte die geplanten Maßnahmen und Projekte im Rahmen des von der EU geförderten Life-Projekts „Living Lahn“ vor. Wobei betont wurde, dass kurzfristige Aktivitäten, wie die Einrichtung von Bootsumtragestellen an der Ahler Schleuse bei Lahnstein und nahe Limburg kein Ergebnis des LiLa-Projekts vorwegnähmen.

Die Vertreter von PROLAHN, Heinz Scheyer und Winfried Münch, bemerkten unter anderem, dass die an den Lahnschleusen für die Bootsführer bereitliegende Fehltiefenliste eher für Unsicherheit denn für Klarheit sorgen würde, denn viele Freizeitkapitäne trauten sich dann nicht, die geplante Strecke tatsächlich zu fahren. Die Liste soll nun auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden.

Für Landrat Frank Puchtler, Vorstandsvorsitzender des „Lahntal-Tourismusverbandes“, der Bundesländer übergreifend (NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz) die Lahn touristisch vermarktet, liegt die oberste Priorität auf dem gemeinsamen Weg hin zu einem Zukunftskonzept für die Lahn. Er freute sich, dass die Vertreter der zuständigen Behörden dies genauso sähen und forderte einen Zeit- und Handlungsplan ein, der zügig und unter Beteiligung aller Lahn-Akteure und Gruppen abgearbeitet werden müsse. „Den Zeitplan“, so Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte, „werden wir nach der Sommerpause vorlegen.“ Die Ergebnisse des Life-Projekts LiLa seien nach wie vor offen. Einzelne Maßnahmen, wie die dringende Ertüchtigung der Wehre, seien unabhängig davon zu betrachten.

Die Vertreter von PROLAHN waren sich mit den Behördenvertretern darüber einig, dass zwischen dem Wassertourismus einerseits und der Ökologie andererseits kein Widerspruch besteht. Sie freuten sich über die bei dem Gespräch im Kreishaus erzielten Ergebnisse. Reinhard Klingen sagte zusammenfassend: „Sie haben uns als Unterstützer an Ihrer Seite. Wir wollen die Lahn als schiffbare Bundeswasserstraße erhalten.“ Pressemitteilung

Rhein-Lahn-Kreis

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Wer kann Angaben zum Unfallgeschehen machen?

Zeugen nach Verkehrsunfallflucht gesucht

Ehlscheid. Am 26. April, zwischen 06:55 Uhr und 15:50 Uhr, befand sich der PKW der Geschädigten auf dem Parkplatz der Tierarztpraxis in der Gommerscheider Straße. Bei der Rückkehr zum Fahrzeug bemerkte die Geschädigte eine großflächige Beschädigung im Bereich der linken Fahrzeugseite ihres PKW. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizeiinspektion Straßenhaus unter Tel. 02634/9520 oder per E-Mail: pistrassenhaus@polizei.rlp.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Ermittlungen nach sexueller Belästigung in Regionalbahn auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz

19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Koblenz. Am Donnerstagmittag, 25. April zwischen 11.30 und 12.30 Uhr soll es in der Regionalbahn 4256, auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz, zu einer sexuellen Belästigung einer 19-Jährigen gekommen sein. mehr...

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Hubschraubereinsatz bei schwerem Verkehrsunfall auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Ruppichteroth. Am Donnerstagnachmittag, 25. April 2024 um 16.20 Uhr wurde der Leitstelle der Polizei durch die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ein Verkehrsunfall mit verletzten Personen auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth gemeldet. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Erika Hoffmann :
Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...
Ilka Dopheide:
Ich verfolge diese Geschichte bzw.alles was mit dem Gnadenhof zu tun hat. Anstatt sich um wirkliche Missstände zu kümmern wird solchen Denuziaten geglaubt. Es ist wirklich beschämend was sich dort abspielt. Die meisten Hunde würden wenn sie da weg müssten nicht überleben. Die Herdenschutzhunde haben...

Bad Neuenahr-Ahrweiler: Hunde bitte anleinen

Veronika Brieda :
Es wäre wünschenswert wenn die Stadt Bad-Neuenahr-Ahrweiler ein Hundeplatz zur Verfügung stellen würde. Hunde wollen gerne mal frei ohne Leine laufen. Haben Sie Verständnis? Mit freundlichen Grüßen Veronika Brieda ...
Amir Samed :
HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service