Koblenz. 3:1 gegen den FSV Salmrohr. Dritter Sieg in Folge. Bei Rot-Weiß Koblenz läuft in Punkte Saisonziel alles rund. Doch der Erfolg gegen den Tabellenvierzehnten war insgesamt ein hartes Stück Arbeit für die Schängel. Denn eine Viertelstunde vor Spielende sah alles danach aus, als ob dieser Heimauftritt in die Hose gehen könnte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste durch einen Treffer von Fabian Helbig, den der FSV Stürmer kurz zuvor erzielt hatte. „Uns war es zunächst nicht gelungen den guten Auftritt der ersten 45 Minuten nach der Pause fortzusetzen. Wir agierten in dieser Phase kopflos, was die Gäste dann eben ausgenutzt haben“.

In Halbzeit eins dagegen hatten die rund 150 Zuschauer einen ganz anderen Auftritt der Hausherren gesehen. Spielbestimmend mit ordentlichen Offensivdrang und auch der ein oder anderen Tormöglichkeit. So hätte bereits nach 120 Sekunden Ismayil Barut einen Zuckerpass von Derrick Miles zum Führungstreffer verwerten können. Und innerhalb der folgenden halben Stunde hatte Barut noch zweimal die Führung auf dem Fuß bzw. auf dem Kopf. Doch beide Male ging der Angriff ins Leere, sodass die Nullnummer zur Pause für die Eifelkicker schon ein wenig glücklich war.

Nach der Pause stockte aber der Offensivdrang der Hausherren, was zur Folge hatte, dass die Gäste besser ins Spiel fanden. Doch so richtig gefährlich sah das alles auch nicht aus. Umso überraschender, dass dann Helbig zwanzig Minuten vor dem Spielende die Führung gelungen war. „Ich habe mich ins Hinspiel zurückversetzt gefühlt“, gab nachher Fatih Cift zu Protokoll, um aber gleich anzufügen, dass dieser Gegentreffer wohl auch eine positive Reaktion seiner Mannschaft hervorrief. „Das Tor wirkte wieder einmal wie ein Weckruf. Die Mannschaft hat sich wohl daran erinnert das wir mit einem Sieg einen enormen Schritt in Richtung Saisonziel zurücklegen können“. Und so trat sie dann auch auf. Innerhalb von zwei Minuten gelang es, die Partie komplett zu drehen. Thilo Kraemer hieß der Held an diesem Nachmittag. Zunächst sorgte er nach einer Kopfballvorlage von Henrik Hillen für den Ausgleich. Nur zwei Minuten später setzte er einen Foulelfmeter, an Herve Loulouga verschuldet, souverän in die Maschen und versetzte den Gästen den Knockout.

In der Folgezeit versäumten es die Rot-Weißen, das Ergebnis auszubauen. Am Ende war es dann Hillen (90.), der kurz zuvor bereits zweimal das Aluminium getroffen hatte, der den entscheidenden dritten Treffer markierte.

RW Koblenz: Oost, Masala, Schmidt, Kraemer, Meinert, E. Altin (57. Fritsch), Sauerborn, Kaya (46. Hillen), Miles, Loulouga, Barut (68. Weidenbach).

So langsam wird die Sache rund bei Rot-Weiß Koblenz. Mit drei Siegen in Folge haben sich die Schützlinge von Fatih Cift in die obere Tabellenhälfte geschoben und können nun ein wenig beruhigter in die Zukunft sehen. Unter anderem auch, weil nun die Partie gegen die SpVgg Burgbrohl ansteht. Die Ahrtaler haben am letzten Sonntag Geschichte geschrieben, ihr Oberligaspiel bei Hertha Wiesbach mit 0:25 verloren und somit den Uraltrekord des SV Speichers aus der Saison 1978/79 (0:11 beim FK Pirmasens) ausgelöscht. Doch, dass es mit dieser Schlagzahl weitergeht, damit rechnet auch am Oberwerth keiner. Bei diesem Spiel lief alles schief. Mit Not-Elf angereist, und im Saarland dann noch zusätzliche Verletzte, sodass sogar der „Ersatztrainer“ noch selbst mit auflaufen musste. Für Rot-Weiß ist angesichts der Burgbrohler Lage ein Sieg schon Pflicht, zumal mit dem Dreier dann die Punkte 34 bis 36 eingetütet werden könnten. Angesichts der zwei drohenden Regionalligaabsteiger enorm wichtig, da so vielleicht sogar die so oft zitierten 40 Punkte doch noch nicht ausreichen könnten. Aber bei einem Sieg sollten auch die letzten sechs Punkte in den dann ausstehenden zehn Partien eine lösbare Ausgabe darstellen.

TH