Fighting Farmers Montabaur

Kantersieg im Spitzenspiel

Farmers dominieren Kassel vor 600 Zuschauern

Kantersieg im Spitzenspiel

US-Running-Back Zain Gower (am Ball) erlief einen sehenswerten Touchdown über 60 Yards. Foto: Fighting Farmers Montabaur/fischkoppMedien

22.05.2017 - 13:30

Montabaur. Spitzenspiel stand drauf, und Spitzenspiel war auch drin, wenngleich das Duell der Fighting Farmers Montabaur gegen die Kassel Titans ein einseitiges war. Die Westerwälder setzten sich am Ende auch in der Höhe verdient mit 43:6 (13:0, 8:0, 15:0, 7:6) durch. Die rund 600 Zuschauer im Mons-Tabor-Stadion sahen ein äußerst unterhaltsames Footballspiel, und daran hatten auch die Gäste großen Anteil. Dem Aufsteiger gebührt Respekt für einen engagierten und fairen Auftritt in Montabaur. Die Farmers festigten mit diesem Sieg die Tabellenführung in der Regionalliga Mitte.

Die Anspannung vor dem Spiel war durchaus da: Wie stark ist Kassel wirklich? Wie gut gelingt es, die Ausfälle in der Defense wegzustecken? Es brauchte jedoch nur wenige Spielzüge, um die Anspannung abzulegen. Gleich im ersten Drive zwangen die Farmers die Titans zu einem Fumble. Drei Spielzüge später trug Damon Byrd einen 45-Yards-Pass von Quarterback Christian Baader in die Endzone (Zusatzpunkt Pascal Rogawski). Ein frühes Statement in einem am Ende einseitigen Spiel. Da traf der Tabellenerste auf den Zweiten, aber sie kämpften nicht mit gleichen Waffen. „Uns fehlt einfach die Erfahrung, die Montabaur mitbringt“, gab Kassels Trainer Sefa Okumus später zu Protokoll. Dessen Team musste noch im ersten Quarter den zweiten Touchdown schlucken, dieses Mal lief Zain Gower aus kurzer Distanz (sechs Yards) in die Endzone.

Auf der Tribüne steckte zu diesem Zeitpunkt ein Farmers-Akteur schon mittendrin in seinem alternativen Workout. Nur zu gerne hätte Jan Katzorke auf dem Feld mitgeholfen, doch der Linebacker war gesperrt. Also schnappte er sich Sonnenbrille und Megaphon, zog vier Quarter lang durch das Stadion und unterhielt die Zuschauer. „Ich habe fast mehr geschwitzt als bei einem Spiel auf dem Feld“, gab der Modellathlet später zu Protokoll. Katzorke war an einem Nachmittag, an dem er gar nicht mitspielen durfte, dennoch einer der auffälligsten Akteure im Stadion.

Weil neben ihm auch der verletzte Uli Knauer und der urlaubende Dirk Machalett fehlten, galt es besonders in der Verteidigung, die Lücken zu schließen. Das gelang den Gastgebern erneut mit Bravour. Kassel kam offensiv kaum zum Zuge, bewegte sich in der Regel nur in kleinen Schritten nach vorne und kam in Hälfte eins kaum in aussichtsreiche Feldposition. Die Titans versuchten mit einem permanenten Personalwechsel auf der Quarterback-Position - Kevin Ekhorutomwen und Felix Heussner wechselten sich zum Teil von Play zu Play ab - die Defense der Farmers zu verwirren. Doch die hatte ohnehin nur Augen für den Ball. Im zweiten Quarter schnappte sich Tim Edmonds eine Interception, im dritten Quarter fing auch Christian Günter einen Passversuch der Gäste ab. Auf der Gegenseite erlief Matthias Pitsch im zweiten Quarter einen Touchdown und verwandelte auch die anschließende Two-Point-Conversion. Zur Pause führte Montabaur mit 21:0. Zur Erinnerung: In den bisherigen zwei Saisonspielen hatte Kasse insgesamt nur 20 Gegenpunkte kassiert.

Ein Problem konnten die Westerwälder aber auch in diesem Spiel nicht ablegen. Gleich drei Mal trugen sie das Leder in der Folge in die Endzone, ohne dafür auch die Punkte zu bekommen. Gelbe Flaggen, in der Regel allesamt berechtigt, pfiffen die Farmers zurück. Gleiches galt für einen Lauf bis an die 1-Yard-Linie, der Montabaur in aussichtsreiche Position gebracht hätte. „An diesem Strafen müssen wir noch arbeiten, wenngleich es schon besser geworden ist“, sagte Headcoach Sebastian Haas. „Wir haben auch heute wieder Fouls gemacht, bei denen der Score eigentlich schon gemacht war. Da müssen wir smarter agieren und auch mal einen Block weglassen.“

Dass man dennoch 22 weitere Punkte auf das Scoreboard brachte, spricht für die Offensivqualität der Westerwälder. Pascal Rogawski fing einen 50-Yards-Pass von Spielmacher Christian Baader zum Touch

down, die beiden Zusatzpunkte erlief der Quarterback selbst. Wenig später lief Zain Gower über 60 Yards bis in die Endzone (Zusatzpunkt Rogawski). Und auch Damon Byrd steuerte einen weiteren Touchdownlauf über 19 Yards (erneut Zusatzpunkt Rogawski) zur zwischenzeitlichen 43:0-Führung bei. Andere Chancen ließ man liegen, etwa, als man bei zwei Versuchen den Ball freistehend in der Endzone nicht kontrollieren konnte.

Bereits im dritten Quarter begannen die Gastgeber zudem damit, das Personal durchzuwechseln und auch den Back-ups Spielpraxis zu geben. „In der Offense haben wir etwa Dominik Becker auf Quarterback oder Christopher Düren auf Running Back, der einige schöne Yards gemacht hat, eingesetzt“, sagte Haas. „Wir brauchen auch die Jungs aus der zweiten Reihe, die ihren Job heute richtig gut gemacht haben. Wir haben vier Quarter Football gespielt und sind wirklich bis zum Schluss konzentriert geblieben. Das war heute die wichtigste Erkenntnis.“ Ähnlich fiel das Fazit von Defense-Coordinator Dirk Duwe aus: „Alle hatten heute ihre Einsatzzeit, niemand ist auf der Bank geblieben. Natürlich hätten wir gerne zu null gespielt, aber sechs Gegenpunkte sind auch okay. Die Jungs haben super gespielt und genau das umgesetzt, was wir von ihnen verlangt haben. Wir haben prima dagegen gehalten und auch in der Höhe verdient gewonnen.“ Kassel hatte spät im vierten Quarter mit einem Pass das 6:43 erzielt, die anschließende Two-Point-Conversion scheiterte.

Dem schloss sich auch Kassels Trainer Okumus an, dessen Team in Montabaur die erste Saisonniederlage kassierte. „Wir müssen noch eine Menge lernen. Wenn man heute auf die Anzeigentafel schaut, dann gibt es an diesem deutlichen Ergebnis nichts zu beschönigen. Wir hatten Schwierigkeiten, gegen eine körperlich starke Mannschaft unser Spiel aufzuziehen. Aber wir wussten vorher, dass uns die Regionalliga auch vor sehr schwere Aufgaben stellen würde. Das heute war eine solche.“ Pressemitteilung

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Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
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Ralph-Lothar Keller:
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