Walkingmädels des TVV on Tour
Von der Eifel an die Mosel
Vallendar. Der Eifelsteig ruft ein letztes Mal, und die Walkingmädels machen sich am zweiten Juniwochenende bereit, die letzten Kilometer des Eifelsteigs unter ihre Wanderfüße zu nehmen. Neun Jahre sind wir nun auf den Wegen und Pfaden des Eifelsteigs gewandert, die Walkingmädels haben ihre eigene Wandergeschichte geschrieben und dabei die Eifel mit Entdeckerfreude und mit Liebe zur Natur, mit Sonne im Herzen und guter Stimmung, mit lockerem Schwung und leichtem Schritt, mit Genuss und Muße, mit Spaß und menschlicher Nähe und mit fröhlichem Gelächter erobert.
Am Anreisetag steht jedoch eine andere Eroberung auf dem Programm: Eine Handvoll Geschichte, einen Esslöffel Kultur und einen guten Schluck Genuss, das verspricht der Freitag in Trier.
Vor den Toren Triers im Hotel „ante porta“ angekommen, schreiten wir wenig später ehrfürchtig unter der Porta Nigra hindurch zum Treffpunkt mit unserer Stadtführerin. Wir wollen Trier entdecken, die älteste Stadt Deutschlands, eintauchen in eine über 2.000 Jahre alte Stadtgeschichte. Unsere Gästebegleiterin führt uns mit unglaublichem Detailwissen an die zu Stein gewordenen Zeugen lang vergangener Zeiten heran. Acht UNESCO-Welterbestätten kann die Stadt aufweisen, auf Schritt und Tritt werden wir diesen Sehenswürdigkeiten begegnen.
An der Porta Nigra, dem mächtigen römischen Stadttor, beginnen wir unseren Rundgang und erfahren, dass der Name „schwarzes Tor“ aus dem Mittelalter und nicht aus der Römerzeit stammt, nachdem sich der einst helle Sandstein dunkel verfärbt hatte. Der Weg führt durch die Fußgängerzone, wir bestaunen das „Dreikönigenhaus“, ein spätromanischer Wohnturm. Kurz vor dem Hauptmarkt führt ein Tor ins ehemalige jüdische Quartier.
Der Hauptmarkt besticht durch die Vielfalt an Stilrichtungen, dabei fallen besonders das weiße Eckhaus, die „Steipe“, das „Rote Haus“ und die älteste Apotheke Deutschlands auf.
Vom Hauptmarkt aus gehen wir zum Dom, die älteste Bischofskirche Deutschlands.
Der Rundgang führt uns zur Konstantin Basilika, der römischen Palastaula, es ist der größte antike Einzelraum Deutschlands. Gleich an die Basilika angeschlossen steht das „Kurfürstliche Palais“ mit prachtvoller Rokokofassade. Hier beenden wir unsere Führung durch das geschichtsträchtige Trier. Unsere Stadtführerin hat uns Trier auf eine sehr angenehme Weise, durchaus auch mit Charme und Witz präsentiert.
Wir sind schon lange unterwegs, es ist Mittagszeit, der Magen knurrt, wir brauchen eine Pause. Gut, dass unser Tisch in der „Weinstube Kesselstadt“, ganz in der Nähe des Doms, reserviert ist. Nach dem Mittagessen, auf dem Weg zurück zum Hotel lassen wir uns von einer duftenden Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen verführen und kehren in die „Steipe“ ein. Ein kleiner Fußmarsch führt uns durch das imposante Stadttor, dem Wahrzeichen Triers, zum Hotel. Wir checken ein, danach haben die Mädels frei, um auf eigene Faust bei einem entspannten Bummel das einmalige Flair Triers zu erleben.
Um 17.30 Uhr treffen wir uns alle wieder an der Basilika und gehen durch den wunderschönen Palastgarten, vorbei an den Kaiserthermen auf eine kleine Anhöhe zum Amphitheater. Voller Vorfreude auf die Erlebnisführung „Gladiator Valerius“ betreten wir die Arena. Als „Gladiator Valerius“ führt ein Schauspieler die Besucher durch das Amphitheater, er wird bei seiner szenischen Führung einen Einblick ins Leben eines römischen Kämpfers geben. Wir haben nicht wirklich eine Vorstellung von dem, was uns nun erwarten würde.
Der „Gladiator“ empfängt uns im mit Fackeln beleuchteten Untergrund der Arena. Getrieben von seinen Erinnerungen führt er uns nicht nur durch die dunklen, nassen Keller unterhalb der Arena, sondern mit schnellem Szenenwechsel führt er uns auf dem ganzen Gelände des Amphitheaters herum, wir erleben dabei auch die beeindruckende Akustik im Innenraum der Arena. Sehr professionell, sehr lebendig und sympathisch berichtet er aus seinem Leben, aus der Welt der Kämpfe, des Leidens und des Überlebens. Schon zu Beginn in den Katakomben werden wir von der schauspielerischen Qualität des „Gladiators“ sehr eingenommen. Er steigert sich bei jedem Zwischenstopp des Rundgangs und wir fühlen uns mehr und mehr in die Gefühlswelt eines Gladiators hineingezogen.
Nach dieser sensationell guten Vorstellung, betroffen und aufgewühlt, den Hauch der Geschichte geatmet, Wissen aufgesaugt und so viel Interessantes erfahren, melden sich so profane Dinge wie Hunger und Durst. Jetzt fehlt nur noch der Genuss, und der kommt an diesem Abend nicht zu kurz. Wir werden im „Weinhaus“ erwartet, aber da müssen wir erst einmal hinkommen und so machen wir uns wieder auf den Weg.
Die Römerstadt hat eine 2.000 Jahre alte Weingeschichte, was liegt da näher als unbedingt diesen köstlichen Rebensaft zu verköstigen bei einer Weinprobe mit leckerem Essen. Der Besuch im „Weinhaus“ ist perfekt für einen gemütlichen und glücklich stimmenden Abend. Nach dem genussreichen Abend geht es per pedes wieder zurück vor die Tore der Stadt und ein unvergesslicher Tag in Trier geht zu Ende.
Fortsetzung folgt!