Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Ahrweiler e.V.
Letzen zwei Staatsexamen leiten Ausbildungswechsel ein
Kevin Schneider und Marcel Weber waren die letzten Rettungsassistenten-Azubis
Kreis Ahrweiler. Der 21-jährige Kevin Schneider aus Oberzissen und der 23-jährige Marcel Weber aus Adenau haben erfolgreich ihr Staatsexamen zum Rettungsassistenten abgelegt und mit dem praktischen Ausbildungsjahr ihre Ausbildung kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Damit beenden die beiden die 28-jährige Ära der zweijährigen Berufsausbildung zum Rettungsassistenten beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Ahrweiler e.V. Bereits seit dem 1. September 2014 werden nach dem neuen Berufausbildungsgesetz in einer dreijährigen Ausbildung beim DRK Notfallsanitäter ausgebildet. Dieses neue Ausbildungsgesetz regelt auch die Überleitung der vorhandenen Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern. Notfallsanitäter haben ein besser definiertes und rechtlich abgestecktes Kompetenz- und Handlungsfeld, in dem sie ihre notfallmedizinischen Maßnahmen eigenverantwortlich, unter Umständen bis zum Eintreffen eines Notarztes, durchführen. Die rechtliche Situation für die Rettungsassistenten und die daraus resultierenden Handlungsmöglichkeiten waren mit dem Rettungsassistenten-Ausbildungsgesetz von 1989 nicht so eindeutig definiert. Das zum 1. Januar 2014 in Kraft getretene Notfallsanitäter-Ausbildungsgesetz hat diese Defizite weitestgehend ausgeglichen.
DRK-Kreisgeschäftsführer Frank Trömel und DRK-Rettungsdienstleiter Lothar Backes gratulierten den beiden zuletzt ausgebildeten Rettungsassistenten Kevin Schneider und Marcel Weber und überreichten als Anerkennung für die erfolgreiche Ausbildung ein Präsent. Für die beiden Rettungsfachkräfte ist der Lernprozess aber mit dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss keinesfalls beendet. Das Personal im Rettungsdienst muss sich jährlich einer 30-stündigen Pflichtfortbildung unterziehen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Rettungskräfte notfallmedizinisch immer auf dem neusten Stand sind. Nach Erlangung von Berufserfahrungen als Rettungsassistenten können sich die ehemaligen Auszubildenden zur Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter anmelden. Rettungsassistenten mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung können nach der empfohlenen Teilnahme an einem einwöchigen Vorbereitungskurs direkt die Ergänzungsprüfung absolvieren. Nach erfolgreicher Prüfung dürfen auch Rettungsassistenten die Berufsbezeichnung Notfallsanitäter führen und verfügen über den gleichen Rechts- und Handlungsstatus.
Seitens des für den Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz zuständigen Landesministeriums ist geplant, dass alle bisherigen Rettungsassistenten bis 2020 die Ergänzungsprüfung gemacht haben. Beim DRK im Ahrkreis sind seit dem 1. September 2014 neun Notfallsanitäter in der dreijährigen Ausbildung. Der erste Azubi wird in wenigen Wochen seinen Abschluss machen. Von den 47 vorhandenen Rettungsassistenten haben bisher 19 die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter erfolgreich abgelegt.
Ergänzend zur praktischen rettungsdienstlichen Ausbildung beim DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. findet der theoretische Unterricht als Blockunterricht zentral im DRK-Bildungsinstitut in Mainz bzw. in der Außenstelle in Nackenheim statt. Weitere wohnortnahe praktische Blockelemente in verschiedenen Bereichen von Krankenhäusern, beispielsweise im Operations- und Anästhesiebereich, der Intensivstation, der allgemeinmedizinischen Pflege und den Notfallambulanzen, vervollständigen die dreijährige Berufsausbildung, die mit einem Staatsexamen abgeschlossen wird. Zugangsvoraussetzung zur Notfallsanitäterausbildung ist neben dem Schulabschluss der mittleren Reife die körperliche und geistige Eignung, die vorab in einer Einstellungsuntersuchung festgestellt wird. Bewerber beim DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. werden darüber hinaus zu einem Einstellungstest eingeladen. Geprüft werden die Allgemeinbildung, schulische Inhalte der Sekundarstufe I und leichte körperlich-sportliche Aufgaben.
Wer sich für die Ausbildung zum Notfallsanitäter interessiert, findet weitere Informationen auf der Homepage des DRK-Kreisverbandes Ahrweiler e.V. unter www.kv-aw.drk.de. Dort finden Interessierte auch Ansprechpartner für Rückfragen und die Anschrift für eine mögliche Bewerbung.