Junggesellenverein 1872 Urmitz e.V. richtete traditionelle St. Georgs-Kirmes aus - „Gemeinsam blühen wir auf“ als Motto der Kirmeskrone
Traditions-Pflege ist das Erfolgsrezept der „Örmser“ Kirmes
Urmitz/Rhein. Er ist nicht nur einer der ältesten Vereine der Region: Der Junggesellenverein 1872 Urmitz e.V. schafft es auch alljährlich, mit einer abwechslungsreichen Kirmes, Gäste aus Nah und Fern anzulocken. Wie der Vereinsvorsitzende Tim Pieper betonte, wird besonders großen Wert auf die Pflege und Weitergabe alter Kirmes-Traditionen gelegt. Hierzu gehört auch der Kirmesbaum, der in Urmitz von kräftigen Männern durch den Ort getragen und schließlich vor dem Rathaus aufgestellt wird – und zwar ohne mechanische Hilfe. Unterstützt wird der Junggesellenverein beim Festzug nicht nur durch den Spielmannszug und den Musikverein, sondern auch durch die Gruppe Tumpelkrähen. Diese bringt die seit 1949 nachgewiesene Eierkrone zunächst zum Baum und schließlich an ihren Platz in luftiger Höhe. Gefertigt wurde die Krone von den Schießjungen und Schießmädchen. Dies sind 19 und 20jährige Urmitzer, die während der Kirmes die sogenannten „Bastrümmchen“ tragen, eine Art Metzgerkittel. Stets in ihrer Begleitung: Der „Kärmeshannes“, eine Strohpuppe, die als Maskottchen dient.
Neben dem Junggesellenkomitee, den jungen erwachsenen Frauen und Männer des Schorsch- und Schießjahrgangs unterstützen auch viele weitere Vereine das Kirchweihfest. Noch während der Kirmesbaum am Samstag im Ort unterwegs war, wurde die Feuerwehr zu einem Heckenbrand in die Nachbargemeinde Kaltenengers gerufen. Doch damit nicht genug: Auch am zweiten Kirmestag, kurz nach dem traditionellen „Weckruf“, musste die Wehreinheit ein zweites mal ausrücken: Dieses Mal wegen einer Person im Rhein, die gerettet werden konnte.
Ein Höhepunkt der Kirmes für die Aktiven ist der große Festumzug am Sonntag sowie die traditionelle Übergabe des Weines der Kirchengemeinde an den Junggesellenverein. Nicht nur Ortsbürgermeister Norbert Bahl, sondern auch Pastor Thomas Gerber sind froh, dass man sich bei der Urmitzer Kirmes keine Sorgen um den Nachwuchs machen muss. Während andernorts die Kirmes sich zwischenzeitlich nicht selten auf das Wochenende beschränkt, feiert man in der Rheingemeinde stolze fünf Tage lang das beliebte Volksfest. Erst am Mittwoch endete das Kirmesprogramm mit einem Platzkonzert.