Musicalteam der IGS Pellenz

„Musical-Hammer“ in Kottenheims „Guter Stube“

Die „Sternenprinzessin“ zu sehen wurde für viele Besucher zu einem Super Erlebnis

31.03.2017 - 15:50

Kottenheim. Eines ist wohl so klar wie das berühmte Tüpfelchen auf dem „i“. Was diese beiden, äußerst bescheidenen „Tausendsassas“, die Autoren und Produzenten Martin Becker und Hans Bretz und ihr wertvolles Team, bisher anpackten, und weiterhin anpacken, das wird zu „Gold“. Nach vielen Erfolgen und Auszeichnungen für ihre bisherigen Produktionen ernteten sie und ihre schauspielerisch und gesanglich exzellenten Akteure, die 240 Mädels und Jungen der IGS Pellenz, mit der Neuschöpfung „Sternenprinzessin“ dem wohl größten Schul-Musical-Projekt Deutschlands, jetzt wieder bei insgesamt fünf ausverkauften Vorstellungen, bei den ersten Tournee-Veranstaltungen, im Kottenheimer Bürgerhaus minutenlangen Applaus und den Respekt für herausragende Leistungen. Für die Regisseure, Komponisten, Liedtexter und Autoren: Story, und Libretto, Becker und Bretz hatte auch bei dieser Produktion die Idee: „Kulturelle Projekte verhindern Gewalt“ Priorität. Und die bewiesen die, wie wahre Profis agierenden Darsteller hautnah und in höchster Perfektion. Es ging bei diesem vom Förderverein On Stage finanzierten Musicals um das brisante Thema Fremdenfeindlichkeit. Wahrlich noch nie so aktuell wie gerade heute. Besonders schön das im Schaupielerteam fast 70 ursprünglich aus anderen Ländern stammende Schülerinnen und Schüler integriert sind. Und die Zielgruppe der Zuschauer hatte noch nie ein so breites Spektrum: „Vom acht bis zum 80 jährigen“, freuten sich die „Macher der Show“. Licht, Beschallung, Effekte, Bühnenbilder vom Meister Helmut Lung, Leidenschaftliche Mimik, Bombastische, hervorragende Tanz- und Gesangseinlagen, das war einsame farbenfrohe Spitze. Einfach einer „Sternenprinzessin“ würdig.


Die Story


Als der Vorhang sich öffnete, und die Zuschauer voller Spannung auf das Kommende warteten, begann die Geschichte vor genau 600 Jahren, als die Gemeinde Brücktal von Außerirdischen besucht und mit ihrer Hilfe von der Pest befreit wurde. Seitdem stand ein mysteriöses, in Stein gemeißeltes Denkmal der damaligen Besucher mitten im Ort. Aus Dankbarkeit und zur Erinnerung an diese, feiert Brücktal alle fünf Jahre eine „Multikulturelle Woche“. Internationale Gäste aus aller Welt nehmen dann an den Festlichkeiten teil und präsentieren ihre Kulturen. Höhepunkt der Festwoche ist die Wahl einer „Sternenprinzessin“. Die reiche Unternehmerin Conny von der Heiden möchte, dass ihre Tochter Liv als solche gekrönt wird. Sie versucht, die Konkurrentin Emma Weiss als Fremde im Ort abzuwerten und schreckt auch vor Manipulationen nicht zurück. Durch Zufall besuchen abermals Außerirdische den Ort – die Prinzessin Paschira und zwei pubertierende Zöglinge – und geben sich als Schauspieler aus. Sie stammen vom Planeten Arkor im Sternensystem Andromeda und sind den Menschen geistig und technisch weit überlegen. Die beiden Zöglingen sollen auf der Erde ihre Pubertät überwinden, stiften dabei allerdings allerlei Verwirrung, indem sie einen Psychostrahler einsetzen. Bei ihrem ersten Ausflug erkennen sie im Denkmal einen versteinerten Schinok – Lebewesen und Zeitbeeinflusser ihres Heimatplaneten. Sie wecken ihn mit dem Psychostrahler auf. Max Baum der Leibwächter der reichen Unternehmerin, beobachtet die Aktion und stiehlt den Psychostrahler. Obwohl Brücktal zum fremdenfreundlichsten Ort Deutschlands gekürt wurde, bekommen die Einwohner Angst vor den Fremden. Es macht sich eine latente Fremdenfeindlichkeit breit, die aufgrund von Ängsten immer stärker wird. Mithilfe des Psychostrahlers beraubt Max Baum seine Chefin und versuch die Abneigung gegen Fremde noch mehr zu schüren, um von sich abzulenken. Ohne den Psychostrahler sind auch die Außerirdischen relativ hilflos. Mit Unterstützung des Zeitbeeinflussers Hadim, versucht Prinzessin Paschira eine Wende herbeizuführen.


Die tiefere Sinn


Jedenfalls verstanden alle Zuschauer am Ende den tieferen Sinn des Musicals: Ein bisschen Angst machen und schon kippt jede Freundlichkeit. Das Spiel mit der Angst – wer es beherrscht, hat die Macht. Für den „Kotteme Jung und stellvertretenden Schulleiter, Martin Becker, waren die Kottenheimer Aufführungen quasi ein Heimspiel: „Ich bin sehr glücklich, und da spreche ich auch für meinen Mitstreiter Hans Bretz, dass diese Show wieder zum Musical-Glücksfall wurde“, verriet er uns im Gespräch. Macht er weiter, oder hat er vielleicht sogar schon eine Idee im Hinterkopf? „Eine Idee habe ich noch nicht, aber es ist noch nicht „Ende der Legende“, man muss nur gesund bleiben, versprach er „BLICK aktuell“. Wenn man sieht, welchen Einsatz alle Akteure auf der Bühne bringen, dann fragt man sich „wann lernen diese Schülerinnen und Schüler noch?“. Die Antwort gab uns, die an diesem Tage agierende Darstellerin der „Sternenprinzessin“ (Lea Weber) höchstselbst: „Natürlich lernen wir, die Musical Einstudierung findet in vielen AGs, in unserer Freizeit und wenn es sein muss auch an Sonntagen statt“. Da kann man nur sagen: „Respekt für diese Leistung der Superklasse“. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das beste Musical liegt so nah.

BS

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