Bad Neuenahr. Auch in seinem dritten Profikampf konnte Enis Agushi vom Boxsportclub Bad Neuenahr einen Sieg einfahren. Im Vorprogramm der Weltmeisterschaft zwischen Elina Tissen und Karina Kopinska in Sassenberg stieg Agushi mit dem schlagstarken Bosnier Edis Dzambas in den Ring. Der Neuenahrer Boxer begann wie gewohnt abwartend und wollte sich nicht wie in seinem vorherigen Kampf früh überraschen lassen. Der Gast aus Bosnien presste mit harten Schwingern nach vorne, allerdings entzog sich Agushi geschickt den ersten Attacken durch seine Beinarbeit. Die ruhige konzentrierte Art verleitete Dzambas wohl zu einigen Mätzchen, die dann von Agushi in Form seiner schnellen Führhand bestrafte und er aus der Ringmitte, den Kampf fortan seinen Stempel aufdrückte. Immer wieder punktete er mit der Führhand und Körpertreffern. Die Schlaghand zum Kopf fand bis dato allerdings noch nicht wie gewünscht das Ziel. Kurz vor Ende der ersten Runde traf Dzambas dann doch mit einem seiner gefährlichen Schwinger, jedoch zeigte dieser glücklicherweise keine Wirkung. Den zweiten Durchgang ging Agushi druckvoller an. Dzambas flüchtete, denn er wusste nicht mit dem aufgebauten Druck umzugehen und fand sich plötzlich auf einem der Ringseile sitzend wieder. Fair wie Agushi ist, ließ er seinen Kontrahenten aufstehen, anstatt ihn weiter zu attackieren. Nach dieser kuriosen Szene erhöhte der Neuenahrer weiter die Schlagzahl und schickte Dzamabs mit einem heftigen Aufwärtshaken in der Ringecke zu Boden. Der Bosnier war bei acht wieder auf den Beinen und konnte weiterboxen. Agushi jagte ihn nun durch den Ring und konnte ihn erneut mit einer Links-rechts-Kombination auf die Matte schicken. Diesen Niederschlag wertete der Ringrichter allerdings nicht als solchen, sondern als Ausrutscher. Dzambas ging offensichtlich die Luft aus, denn er sank noch zweimal ohne Grund zu Boden, um sich kleine Pausen zu verschaffen. Das bemerkte Agushi, der den Kampf mit seiner nächsten Kombination zum Kopf beendete und der Ringrichter den unterlegenen Dzamabs auszählte. Die wieder zahlreich mitgereisten Fans aus der Heimat waren zufrieden mit der Leistung und belebten die Stimmung im 800 Zuschauer fassenden Festzelt.

„Ich bin stolz, dass so viele Leute, so viele Kilometer fahren, nur um mich zu unterstützen. Ich hoffe ich konnte heute die weite Reise ein wenig entschädigen. Edis war unbequem zu boxen. Er ist zwar kein Edeltechniker, aber die Schwinger hatten es in sich. Vor denen hatte ich Respekt und bin erstmal auf Distanz geblieben. In der zweiten Runde habe ich mich dann sicher gefühlt und konnte mein Ding durchziehen. Ich freue mich auf die nächsten Herausforderungen“, resümierte der Sieger Enis Agushi. Das Fazit seines Trainers Walter Knieps fiel positiv aus: „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden mit der Leistung. Wichtig war ruhig zu bleiben und nicht zu viel zu riskieren. Die Vorbereitung mit dem internationalen deutschen Meister Vasilij Sarbayev hat Enis wieder ein Stück nach vorne gebracht. In den nächsten Kämpfen wollen wir die nächsten Stufen erklimmen, das heißt die Gegner werden besser und die Kämpfe länger. Wir sind zuversichtlich, dass wir schon bald eine Veranstaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler realisieren können.“